Total Mental….
…. ging es zu auf der diesjährigen Ausbilderfortbildung des Freundeskreises Vielseitigkeitsreiten.
Oliver Haumann und Claudia Heitz gestalteten für die rund 25 Teilnehmer einen informativen Vormittag zu den Themen mentale Stärke und Life Kinetik. Anschaulich erklärte Haumann seinen Zuhörern die Funktion des menschlichen Gehirns, wie dort neue Verbindungen geschaffen werden und warum es keine guten oder schlechten Trainer gibt, wohl aber passende und unpassende.
„In meiner aktiven Zeit gab es das so noch gar nicht, uns wurde in der Startbox gesagt „Jetzt konzentrier‘ dich mal“ und das haben wir dann auch ungefähr 30 Sekunden gemacht“, so Freundeskreis-Chef Rainer Sprungmann. Dass es auch anders geht, vermittelte der Mentaltrainer an praktischen Beispielen aus seiner Tätigkeit im Golfsport „Jeder darf Visionen haben, muss sich aber darüber klar sein, welche Konsequenzen das haben kann.“ Am Beispiel eines Springreiters erklärte er die Wichtigkeit von leistungs- wie auch ergebnisorientierten Zielen: „Natürlich können Ihre Schüler sich vornehmen, das A-Springen zu gewinnen, aber hier ist der Erfolg nicht nur von der eigenen Leistung abhängig, sondern auch von den anderen Teilnehmern“. Im Gegensatz dazu sei es eher möglich, seine persönlichen Ziele zu erreichen: „formulieren sie mit ihrem Schüler Ziele die auch seine persönliche Leistung betreffen, das Halten des richtigen Grundtempos zum Beispiel“ riet der Coach seinen Zuhörern.
Claudia Heitz, Trainerin Life Kinetik, vermittelte in ihrem Vortrag einen Eindruck über das Sehen des Menschen und wie man mit kleinen Bällen das Gehirn mächtig auf Trab bringen kann. Wie war das nochmal… Hochwerfen, Arme kreuzen, Bälle wieder auffangen, oder doch anders. „Ob sie links oder rechts auf dem Sofa sitzen, hängt mit ihrem Führungsauge zusammen“, so Claudia Heitz „versuchen Sie auch ihr anderes Auge zu trainieren“. Wie man durch unterschiedliches fokussieren die Augen und damit das Gehirn fördern kann probierten die Teilnehmer mit einer Perlenschnur. „Cool, wenn ich die mittlere Perle fokussiere sehe ich die vordere und hintere doppelt“, so Claudia Kruse.
Nach der Mittagspause nutzte die Gruppe die vielfältigen Möglichkeiten der Reit- und Fahrschule für eine geführte Geländebesichtigung. Ausbilder Michael Gola: „Es ist für den Veranstalter nach der neuen LPO in den Klassen E und A Pflicht, diese Besichtigung anzubieten, für die Reiter ist die Teilnahme aber freiwillig.“ Da der Geländeplatz sich durch die heftigen Schneefälle in ein wahres Winterwunderland verwandelt hatte ging es bereits nach gut 2/3 der Strecke wieder zurück in den Schulungsraum, um hier noch einmal die Besonderheiten von Kombinationen, von schrägen Hindernissen sowie der verschiedenen Varianten der Wasserhindernisse zu besprechen.
Nach einem informativen Tag mit vielen neuen Eindrücken und Ideen für das eigene Training verabschiedeten sich die Gäste am späten Nachmittag in eine hoffentlich ruhige und beschauliche Weihnachtszeit.